Sehenswertes und Geschichte
z‘ Stedtli – Geschichte
Das Gebiet der heutigen Gemeinde Unterseen wurde früh besiedelt. Das hat viel mit der verkehrsgünstigen Lage am Weg zu wichtigen Alpenpässen zu tun. Belege für diese frühe Besiedlung sind ein römisches Gräberfeld aus dem 2./3. Jahrhundert westlich der heutigen Altstadt. Die Gründung des Städtchens geht auf das Jahr 1279 zurück. Damals erhielt Berchtold III. von Eschenbach-Oberhofen vom deutschen König Rudolf I. von Habsburg die Bewilligung, die Stadt Unterseen zu bauen. Damit brachte die habsburgische Zentralgewalt den Aareübergang zwischen dem Thuner- und Brienzersee sowie die wichtige Verbindung zu den Alpenpässen indirekt unter ihre Kontrolle. 1306 geriet Unterseen vorübergehend ganz unter österreichisch-habsburgische Herrschaft: Walther IV. von Eschenbach musste wegen schwerer Schuldenlast einen Teil seiner Besitzungen im Oberland, darunter Unterseen, an König Albrecht I. von Habsburg abtreten.Doch auch der mächtige Stadtstaat Bern fand am Städtchen wachsendes Interesse: Bereits 1386 wurde Unterseen bernisch. Im Zuge der Reformation kam es 1528 gar zu einem Krieg, dem Inderlappischen Krieg. Die Berner Oberländer leisteten Widerstand gegen die von der Obrigkeit in Bern verfügte Reformation. Unterseen dagegen hielt zu Bern, weil die Vormacht des ungeliebten Klosters mit der Reformation gebrochen wurde.
Mit der Entdeckung der Berge im aufkommenden Tourismus wurde Unterseen im 18. Jahrhundert zu einem wichtigen Ausgangspunkt für Reisen in die Alpentäler. Heute zählt Unterseen rund 5500 Einwohnerinnen und Einwohner und ist eine selbstständige politische Gemeinde. Zweimal (2000 und 2009) lehnten die Stimmberechtigten Abklärungen für eine Fusion mit den Nachbargemeinden Interlaken und Matten ab.